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%T Zum Einkommenspotential sozialkonstruktivistischer Perspektiven für die Analyse von sozialer Ungleichheit und Geschlecht
%A Gottschall, Karin
%E Hradil, Stefan
%P 479-496
%D 1997
%I Campus Verl.
%@ 3-593-35852-2
%= 2010-10-01T14:27:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-139950
%X "Mit der Abkehr von struktur- und gesellschaftstheoretischen Perspektiven steht die gegenwärtige feministische Theoriediskussion nicht allein. Ähnliche Umorientierungen finden sich auch im neueren sozialwissenschaftlichen Diskurs zu sozialer Ungleichheit wie auch in der Arbeits- und Organisationssoziologie. Während jedoch neuere Ansätze in der Ungleichsforschung - insbesondere unter Rekurs auf die Arbeiten von Bourdieu und Giddens - um Vermittlungen zwischen mikro- und makrosoziologischen Sichtweisen bemüht sind, ist ein Teil der feministischen Diskussion zu 'Klasse' und 'Geschlecht' eher durch eine Präferenz für die mikrosoziologisch orientierten amerikanischen Ansätze des 'social constructivism' gekennzeichnet. Diese insbesondere auch in Kritik am Strukturfunktionalismus entwickelten Ansätze lehnen eine Differenzierung zwischen Makro- und Mikroebenen ab und sehen System- wie Sozialintegration als handlungstheoretisch bzw. interaktiv hergestellt an. 'Gender', 'class' und 'race' werden in dieser Perspektive durchaus als Phänomene sozialer Hierarchisierung thematisiert. Sie werden jedoch weniger als gesellschaftsstrukturell verankerte soziale Verhältnisse als vielmehr als soziales Verhalten im Sinn von Klassifikations- und Darstellungspraktiken begriffen. Soziale Ungleichheit wird als soziale Differenzierung in mikrosozialen Binnenräumen focussiert; es geht um die Mechanismen und den Prozeßcharakter, d.h. das 'wie?' und weniger um die Frage nach den Ursachen, das 'warum? und woher?'. Für die traditionell stark gesellschaftsthteoretisch orientierte deutsche Frauenforschung stellt diese Perspektive eine besondere Herausforderung dar, beansprucht sie doch, nicht nur erkenntnistheoretische Sackgassen, sondern auch Defizite in gesellschaftsdiagnostischen Aussagen und politischen Strategien zu überwinden. Zu fragen ist also, wo die Erkenntnispotentiale und Grenzen sozialkonstruktivistischer Sichtweisen liegen und inwieweit sie Anschlußmöglichkeiten an andere, insbesondere angelsächsische und deutsche Theorie- und Forschungstraditionen zu sozialer Ungleichheit und Geschlecht bieten." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info