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@article{ Wagner2006,
 title = {Ein Modell zur Erklärung alltagskulturellen Wandels: das Beispiel deutsche Vereinigung und die Entwicklung des Rechtsextremismus in den neuen Bundesländern},
 author = {Wagner, Wolf and Berth, Hendrik},
 journal = {Journal für Psychologie},
 number = {2},
 pages = {227-247},
 volume = {14},
 year = {2006},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-16982},
 abstract = {Ein allgemeines Modell zur Erklärung des Wandels in der Alltagskultur wird vorgestellt und auf den Wandel der politischen Kultur am Beispiel der Entstehung des Rechtsextremismus angewendet. Dabei wird von P. Bourdieu ein Achsensystem zur Beschreibung gesellschaftlicher Positionen und von N. Elias die Vorstellung übernommen, dass sich Verhaltensnormen von den Eliten her in einer Gesellschaft ausbreiten, weil Menschen meinen, ihr Prestige steigern zu können, indem sie das Verhalten von Personen übernehmen, die sie als mit mehr Prestige ausgestattet wahrnehmen. Das zwingt die Eliten dazu, immer neue Verhaltensweisen zu entwickeln, um ihre hervorgehobene Stellung zu bewahren. Weil die neuen Verhaltensweisen wieder von aufstrebenden Schichten übernommen werden, entsteht beständig alltagskultureller Wandel, auch der Wandel der politischen Kultur. Auf diese Weise kann sich von den Eliten her ein Rechtsextremismus der gesamten Gesellschaft entwickeln. Subkultureller Rechtsextremismus wird im Modell - wiederum gestützt auf Elias - durch Aufstiegsblockade erklärt: Wenn Menschen den Eindruck gewinnen, dass die Übernahme von Verhaltensweisen zu keiner Prestigesteigerung führt, hören sie auf, sich an den höheren Schichten zu orientieren. Stattdessen setzen sie eine polemisch übersteigerte Gegenkultur gegen die Elitenkultur, von der sie sich ausgeschlossen fühlen. Dieser Erklärungsversuch wird anderen Erklärungsansätzen für den wachsenden Rechtsextremismus in Ostdeutschland gegenübergestellt.A model is being presented to explain changes in everyday culture and to explain the development of right wing extremism in political culture. From Bourdieu (1987) the dimensions to describe prestige-positions of persons were taken, from Elias (1980) the assumption that people in order to improve their standing in society tend to adopt the behaviour of persons who they perceive as having more prestige than themselves. For the elites this creates the necessity to develop new behavioural norms to continue to distinguish themselves from the groups trying to emulate them. The elites can invent new behaviours or adopt them from foreign elites or from avantgardes. These new behaviours are again emulated by the lower strata of society creating a continual stream of change in everyday culture including political culture. According to the model rightwing extremism coming from the elites will spread to the whole of society. Subcultural rightwing extremism will evolve if a segment of society perceives no possibility of increasing its prestige by imitating the behaviour of higher strata. Then they develop a spiteful counterculture which denounces the values of the culture from which they feel excluded.},
 keywords = {Elias, N.; soziale Norm; Elias, N.; Elite; right-wing radicalism; value; social norm; political culture; reunification; neue Bundesländer; New Federal States; Verhalten; Bourdieu, P.; Wert; Wiedervereinigung; politische Kultur; behavior; attitude; elite; sozialer Wandel; Alltagskultur; Rechtsradikalismus; Bourdieu, P.; popular culture; social change; Einstellung}}