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%T Differenz oder Angleichung? Struktureller Wandel und berufliche Mobilitätsprozesse in West- und Ostdeutschland seit 1990
%A Diewald, Martin
%A Solga, Heike
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 520-524
%D 1997
%I Westdt. Verl.
%@ 3-531-12878-7
%= 2010-10-01T14:21:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-138532
%X "Eine von Anfang bis heute prominente These in der Diskussion um die Transformation des ostdeutschen Arbeitsmarktes und Beschäftigungssystems ist die, daß aufgrund des Institutionentransfers von West nach 0st eine Angleichung an das westdeutsche Muster stattfinden wird: das ostdeutsche Beschäftigungssystem als Kopie des westdeutschen. Diese Sichtweise kann einiges an Plausibilität für sich in Anspruch nehmen. Zugleich versperrt sie jedoch den Blick auf mindestens drei weitere wesentliche Dimensionen dieses Prozesses: (1) das Erbe der DDR als Ausgangspunkt des Transformationsprozesses; (2) den Umstand, daß sich ein Systembruch, zumal wenn er in einer derartigen Geschwindigkeit wie in Ostdeutschland abläuft, zum Teil nach anderen Kriterien und anderen Mechanismen vollzieht als ein allmählicher systeminterner Wandel; und (3) daß der internationale Veränderungsdruck in einer 'offeneren' Situation - wie in einem ohnehin stattfindenden Systemwechsel- in stärkerem Maße wirksam werden und damit konsequenzenreicher sein könnte als in einer 'geschlosseneren' Situation eines funktionierenden Systems. Alle drei Dimensionen weisen auf die Möglichkeit hin, daß in Ostdeutschland nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ unterschiedliche Mobilitätsprozesse stattfindenden können, die in der Konsequenz teils andere Strukturen entstehen lassen könnten als die im Westen bestehenden. Zur Prüfung dieser Hypothesen werden die beiden (Teil-)Gesellschaften Ost- und Westdeutschland in bezug auf (1) den jeweils stattfindenden sektoralen Wandel, (2) die individuellen Mobilitätsmuster und (3) die dominierenden Muster der Erwerbsbeteiligung zwischen 1990 und 1994 verglichen. Als Datenbasis dienten die Panelwellen von 1990 bis 1994 des Sozio-ökonomischen Panels. Als wesentliches Ergebnis dieser Analysen zeigt sich, daß eine Interpretation des ostdeutschen Wandels als bloße Anpassung an westdeutsche Verhältnisse zwar in vielerlei Hinsicht trägt, aber als Gesamtinterpretation zu kurz greift. Es gibt durchaus ostdeutsche Besonderheiten, die mehr als eine bloße 'Abweichung' vom westdeutschen Modell darstellen. Sie sind Konsequenzen eines speziellen Spannungsfeldes zwischen Deregulierung, Verunstetigung und Polarisierung von Erwerbschancen, von den auch der westdeutschen Arbeitsmarkt in Zukunft nicht verschont bleiben wird - so daß man mit einiger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, daß die ostdeutsche Gegenwart die westdeutsche Zukunft darstellen könnte." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Opladen
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info