Endnote export

 

%T Nonprofitorganisationen und hybride Solidaritäten: das französische Hilfskassenwesen zwischen Institutionalisierung und Globalisierung
%A Bode, Ingo
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 681-684
%D 1997
%I Westdt. Verl.
%@ 3-531-12878-7
%= 2010-10-01T14:20:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-138214
%X "Die sozialen Sicherungssysteme westlicher Gesellschaften werden in einem beachtlichem Ausmaß von Organisationen des Dritten Sektors getragen. Sowohl innerhalb dieser Organisationen als auch in der Struktur des Gesamtsystems selbst ergeben sich dabei hybride Mischungen zweier Solidaritätsdimensionen, nämlich einer ökonomischen und einer moralischen (bzw. einer Äquivalenz- und einer Fürsorgelogik). Die Ausdifferenzierung der institutionellen Zuständigkeiten im Sozialstaat hat sich dabei z.T. entlang unterschiedlicher Mischungsverhältnisse zwischen diesen Solidaritätsmustern vollzogen; hier sind je spezifische nationale Settings entstanden, innerhalb derer sich gegenwärtig die Mischungsverhältnisse ändern und zugleich die Schwerkraft der Institutionen am Werke ist. Das gilt auch und gerade für das Krankenversicherungswesen. In Frankreich sind es die genossenschaftlichen Zusatzversicherungen, die im Brennpunkt der gegenwärtigen Verlagerungstendenzen hin zum ökonomischen Solidaritätsprinzip stehen. Hier hatte es lange Zeit eine spezifische Austarierung beider Solidaritätsmuster gegeben (kassenspezifische Pauschaltarife zum einen, die Norm der Anti-Selektion und gemeinnützige Dienstleistungsangebote zum anderen). Nun aber sehen sich viele Kassen genötigt, zu kommerziellen, den Praktiken der Privatversicherungen nahekommenden Geschäftspraktiken überzugehen. Derweil wehren sich ihre Dachverbände - im Wissen um einen weitgehenden 'kulturellen' Rückhalt in der Bevölkerung - gegen die ordnungspolitischen Rahmenvorgaben, die diese Privatisierung des Komplementärsektors antreiben. Hier spielt v.a. die Umsetzung der europäischen Versicherungsdirektive in französisches Recht eine gewichtige Rolle, die die Regierung bis dato nicht durchzusetzen vermochte. Das System dürfte trotz gewisser Rejustierungen mittelfristig im traditionellen Rahmen verharren, so daß hier die kulturellen Idiosynkrasien nationaler Sozialordnungen in ein wachsendes Spannungsverhältnis mit den gegenwärtigen Globalisierungstendenzen zu geraten scheinen. Neue soziale Auseinandersetzungen scheinen deshalb vorprogrammiert." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Opladen
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info