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@incollection{ Scharping1997,
 title = {Bruno Latours Neubestimmung der Differenz von Gesellschaft und Natur},
 author = {Scharping, Michael},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {1997},
 booktitle = {Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung},
 pages = {779-783},
 address = {Opladen},
 publisher = {Westdt. Verl.},
 isbn = {3-531-12878-7},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-137995},
 abstract = {"Ob 'die' Soziologie radikal veränderter theoretischer Grundlagen und insbesondere eines anderen Naturbegriffs bedarf, um zu einem adäquaten Verständnis der 'ökologischen Krise' zu gelangen, ist umstritten. Forderungen nach vielfältig interpretierbaren grundlegenden Kurskorrekturen stehen umweltsoziologischen Normalisierungsstrategien gegenüber. Theoretisch dominieren soziozentrische Ansätze, die die Analyse der natural-stofflichen Dimension der 'ökologischen Krise' den Naturwissenschaften überlassen, ohne deren Charakter als soziale Praxis und damit die Umkämpfheit dieser natural-stofflichen Dimension ernstzunehmen. Latours modernitätskritische 'symmetrische Anthropologie', entwickelt aus wissenschafts- und techniksoziologischen Untersuchungen, beansprucht ein radikal empirisches Programm der 'Ko-Produktion von Gesellschaft und Natur'. Beide Pole sollen demzufolge als kontingente Kristallisierungen - und nicht als gegebene Voraussetzungen - konstruktiver Prozesse aufzufassen sein sollen. In diesen Prozessen spielen Wissenschaft und Technik als 'Politik mit anderen Mitteln' die zentrale Rolle. Jeder Ansatz eines 'spezifisch Sozialen', das die menschliche Form der Vergesellschaftung kennzeichnet, wird als dem Verständnis dieser konstruktiven Prozesse hinderliche Essentialisierung abgewiesen. Latours 'symmetrische Anthropologie' verfolgt vielmehr ein postsoziologisches Programm der Untersuchung soziotechnischer Ensembles. Dieses Konzept soll schließlich auch einer Analyse ökologischer Krisenphänomene als Leitfaden dienen. Dieser Anspruch läßt sich, den produktiven Seiten der Überlegungen Latours zum Trotz, nicht halten. Nicht nur ist unklar, wie eine Erweiterung der semiologischen Wissenschafts- und Technologieanalysen die materiell-stoffliche Dimension der 'ökologischen Krise' sollte thematisieren können, sind doch jene Analysen selbst bereits dem Vorwurf ausgesetzt, die 'Materialität' von Wissenschaft und Technologie zu verfehlen. Latours Frontstellung gegen soziologische Redukdonismen erschwert die Entwicklung eines Konzeptes der 'ökologischen Krise' als ein spezifisch soziales Problem, das gesellschaftliche Ursachen hat und gesellschaftlicher Lösungen bedarf." (Autorenreferat)},
 keywords = {sociology; conservation; sociotechnical system; soziotechnisches System; Akteur; social science; Reduktionismus; Sozialwissenschaft; ecological system; Differenzierung; social actor; reductionism; natural sciences; Soziologie; Paradigma; Naturwissenschaft; Ökologie; differentiation; paradigm; ökologisches System; ecology; Naturschutz}}