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%T Risiken, Verantwortung, Schicksal: Zusammenhänge, postmodern
%A Lipp, Wolfgang
%E Sahner, Heinz
%E Schwendtner, Stefan
%P 185-189
%D 1995
%I Westdt. Verl.
%@ 3-531-12836-1
%= 2010-10-01T14:18:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-137518
%X "Die Produktion von 'Risiken' hat einen Punkt erreicht, der es rechtfertigt, von 'Schicksalshaftigkeit' zu sprechen. Ich verstehe Risiken im Lichte der Kategorie des 'Schicksals' auch systematisch. Schicksal darf mit bloß äußerem 'blinden Fatum' dabei nicht verwechselt werden; es stellt ein Sinnphänomen dar und variiert mit den gegebenen kulturellen Parametern. Die Fragen sind im Kontext zu behandeln. Wo Risiken drohen, wird der 'Ruf nach Verantwortung' laut; wer verantwortet Risiken aber wirklich, und wie geschieht dies? Und wie geht man, wo Risiken sich verdichten zum Schicksal, mit diesem selber um? Was Risiken betrifft, peilte man ursprünglich durch sie eine kontrollierte - berechenbare - Extension des Bereichs rationalen Handelns an. Risiken und die Bereitschaft, Risiken zu übernehmen, haben den Spielraum des Menschen, Gewinne zu erzielen, Macht aufzubauen und die Zukunft zu bewältigen, insoweit erweitert; heute hingegen wird Handeln auf Risiko in den Folgen und Nebenfolgen, Kosten und Kostenkosten immer unabsehbarer; es steht an Schwellen, an denen Risiken in Katastrophen umschlagen können. Wenn hier das 'Prinzip Verantwortung' beschworen wird, stellt dies mehr als eine Laune dar. Das Problem hat klassisch schon Max Weber diskutiert ('Verantwortungsethik'). Schon er ist auf das Thema auch des Schicksals gestoßen. Was sind 'Faten' gegenüber 'Fakten'? Zwischen 'individuellem Schicksal', wie es Einzelpersonen erfahren, und 'kollektivem', das 'Schicksalsgemeinschaften' prägt, muß unterschieden werden. Hier wie dort ist Schicksal mit reinem Fremdzwang, dem Übergewicht kruder Faktenmassen, nicht identisch. Nicht das Schicksal ist blind, sondern der, der es nicht sieht, und es kommt darauf an, dem Schicksal nicht nur ins Auge zu blicken und es zu erkennen, sondern die Kunst des praktischen Umgangs mit ihm zu entwickeln." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Opladen
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
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%~ SSOAR - http://www.ssoar.info