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%T Wettbewerb der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV): gesundheitspolitische Implikationen
%A Rosenbrock, Rolf
%E Sahner, Heinz
%E Schwendtner, Stefan
%P 240-244
%D 1995
%I Westdt. Verl.
%@ 3-531-12836-1
%= 2010-10-01T14:18:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-137430
%X "Die gegenwärtige Debatte um die Weiterentwicklung von Institutionen und Anreizen für die Krankenkassen, die Akteure der Krankenversorgung und die Versicherten ('dritte Stufe der Gesundheitsreform') weist im Hinblick sowohl auf die Themen als auch auf die Instrumente spezifische Ausblendungen und Fokussierungen auf. Diese sind nicht mit empirischer gesundheitspolitischer Erfahrung zu begründen, sondern folgen der dominanten Ideologie vom Eigenwert der Deregulierung und von der Produktivität ökonomischer Marktkonkurrenz. Ausgehend von sieben als essentiell angesehenen Elementen des deutschen Grundmodells der Regulierung der Krankenversicherung und Krankenversorgung und empirisch vielfach bestätigten Stärken und Schwächen dieses Modells werden in der Präsentation wesentlicher Implikationen solcher Reformvorschläge in Form von absehbaren Folgen ihrer Umsetzung auf Institutionenbildung und Akteurverhalten im Lichte historischer und internationaler Erfahrung skizziert. Es zeigt sich, daß die Umsetzung derzeit dominanter Reformvorschläge zentrale Funktionsdefizite des Gesundheitssystems (sozial bedingte Ungleichheit vor Krankheit und Tod; Unternutzung von Prävention und Gesundheitsförderung; Untergewichtung von Effektivitätskriterien und Effizienzkriterien bei Zulassung und Anwendung medizinischer Waren und Dienstleistungen; institutionell und professionell ausbleibende Anpassung der Krankenversorgung an den von chronisch-degenerativen Krankheiten geprägten Bedarf etc.) unberührt lassen würde, wesentliche Vorteile der gegenwärtigen Regulierung (materielle Egalität bei Zugang und Inanspruchnahme; relative Übersichtlichkeit; politische und finanzielle Steuerbarkeit etc.) beschädigen und neue Probleme (individuelle Verhaltenskontrolle; Unterversicherung; Rationalisierung etc.) schaffen würde. Neben der ideologischen Komponente werden als Ursache für diese Fehlentwicklungen der Debatte Versuche der Selbstentlastung des Staates und der Verantwortungsüberwälzung auf Krankenkassen und Versicherte sowie Druckwirkungen und Sogwirkungen anlagesuchenden Geldkapitals gesehen. Sozialwissenschaftlicher Expertise kommt in dieser Situation v.a. die Aufgabe zu, auf die Ungeeignetheit von Mitteln bei gegebenen Zwecken hinzuweisen sowie auf bestehende Regulierungsalternativen hinzuweisen und diese weiterzuentwickeln." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Opladen
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info