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@incollection{ Borgetto1995,
 title = {Normallebenslauf und koronare Herzkrankheit: Patienten nach aortokoronarer Bypassoperation},
 author = {Borgetto, Bernhard},
 editor = {Sahner, Heinz and Schwendtner, Stefan},
 year = {1995},
 booktitle = {27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen},
 pages = {252-255},
 address = {Opladen},
 publisher = {Westdt. Verl.},
 isbn = {3-531-12836-1},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-137408},
 abstract = {"Um den Aufwand der koronaren Bypasschirurgie zu rechtfertigen, wird vor allem postoperative Erwerbstätigkeit als Indikator für deren sozialen als auch ökonomischen Nutzen herangezogen. Die bisherige Forschung zur Erwerbstätigkeit nach koronarer Bypassoperation erbrachte jedoch im wesentlichen widersprüchliche Ergebnisse. Implizit wurde dabei von der Annahme ausgegangen, daß Erwerbstätigkeit bei ausreichender physischer und psychischer Leistungsfähigkeit normentsprechend ist. Eine Berentung ist demnach nur zu rechtfertigen, wenn die institutionalisierte Altersgrenze erreicht ist. Der Erwerbstätigkeit voran geht eine ihr entsprechende Vorbereitungsphase bzw. Ausbildungsphase. Diese institutionalisierte Dreiteilung des Lebenslaufs, die auch als Typus zur lebensweltlichen Strukturierung und biographischen Orientierung dient, hat Kohli (1985) als Normallebenslauf beschrieben. Die Daten und Ergebnisse der DFG-Studie 'Aortakoronarer Venenbypass und Rückkehr zur Arbeit'/RzA) (Gerhardt/Borgetto/Rockenbauch 1993, Borgetto/Gerhardt 1993) stellen die postoperative Erwerbstätigkeit als Erfolgskriterium koronarer Bypassoperationen und die damit implizierte Annahme der uneingeschränkten Geltung der normativen Bedeutung des Normallebenslaufs in Frage. Untersucht wurden 60 Patienten(ehe)paare sowie deren Hausärzte anhand 1- bis 1,5-stündiger themenorientierter Leitfadeninterviews. Die Auswahlkriterien für die Untersuchungseinheiten waren präoperative Erwerbstätigkeit, Alter unter 55 (Ausnahmen bis 57) Jahren, LVEF unter 50 Prozent und angiographisch gesicherte KHK. Diese sollten eine optimale Chance zur postoperativen Rückkehr zur Arbeit sicherstellen. Von besonderer Bedeutung ist die Unterscheidung zwischen Patienten mit arbeitsinhaltlicher und allgemeiner Arbeitsorientierung. Für Patienten mit arbeitsinhaltlicher Orientierung, die teilweise trotz unbefriedigender kardialer Rehabilitation die RA verwirklichen und für die eine Frühberentung (Frb) Scheitern bedeutet, stellt die postoperative Erwerbstätigkeit ein unumgängliches Erfolgskriterium dar. Patienten mit allgemeiner Arbeitsorientierung, die unter spezifischen Bedingungen (Alter, Familie, Arbeitsplatz) trotz Frb, zum Teil bei ausreichender kardialer Rehabilitation ihren Biographieverlauf nach der Operation nicht als gescheitert betrachten, deren Frührentnerkarriere sich sogar als durchaus erfolgreich herausstellen kann, ist Erwerbstätigkeit kein unumgängliches Erfolgskriterium. In dieser Patientengruppe bestätigt sich, daß die normative Bedeutung des Normallebenslaufs nur eingeschränkte Geltung besitzt, sich möglicherweise in Auflösung befindet." (Autorenreferat)},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; Herzinfarkt; heart attack; life career; Arbeit; Auswirkung; Orientierung; rehabilitation; early retiree; Federal Republic of Germany; Berufstätigkeit; impact; lebenswelt; Frührentner; orientation; labor; Lebenslauf; Lebenswelt; gainful occupation; Rehabilitation}}