Endnote export

 

%T Die Techniken der Gesellschaft: in Aktion, in Interaktivität und in hybriden Konstellationen
%A Rammert, Werner
%P 27
%V 4-2007
%D 2007
%K Aktion; Interaktivität; hybride Konstellation; Grenzen; Trägermedien; Sachfixierung; Verdinglichungsfalle; gradualisiertes Handlungskonzept
%= 2008-07-08T13:50:00Z
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-12151
%X Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den Techniken der Gesellschaft für die Analyse der Natur der Gesellschaft. Die Soziologie tut sich in der Regel heute schwer, mit den neuen Techniken der Gesellschaft konzeptuell umzugehen. Sie überlässt vielfach das Feld anderen Disziplinen, z.B. der Anthropologie,  Ethnografie, philosophischen Ethik oder dem weiten Feld der Medien- und Kulturwissenschaften. Das hat mehrere Gründe: a) eine auf Maschinen, und Produktionstechnologien zentrierte Technikauffassung, die sich mit der Erfassung von Zeichen-, Körper-, Bio- und Medientechniken schwer tut; b) eine am Konzept des Mittels und instrumentellen Handelns orientierte Technikauffassung, die blind gegenüber komplexen, pro-aktiven und interaktiven technischen Konstellationen bleibt; und c) eine begriffliche Erstunterscheidung von Technik und Gesellschaft oder technisch und sozial, die in der Tendenz Körper und Dinge als relevante soziale Tatsachen ausschließt. Aus dieser Diagnose folgen Vorschläge zur Therapie. Ein erster Schritt besteht darin, die begrifflichen Grundunterscheidungen neu zu klären. Es wird vorgeschlagen, statt einfach "technisch"-"sozial" gegenüberzustellen, differenzierter zwischen 1. "sozial"-"nicht-sozial", 2. "technisch"-"nicht-technisch" im Rahmen des Sozialen und 3. "Praxis/Schema der Technisierung"-"Trägermedien" im Rahmen des Technischen zu unterscheiden. Dadurch wird eine soziologische Techniktheorie ermöglicht, die zwischen den beiden Begriffen von Technisierung als einer besonderen Form des sozialen Handelns und von "Trägermedien" mit eingeschriebenem Verhaltensprogramm unterscheidet. Der hybride Charakter von Techniken als Installationen und Institutionen kann dann mit dem Konzept der sozio-technischen Konstellation genauer erfasst werden. In dem Beitrag wird die These entwickelt, dass Techniken dann nicht nur wie Handlungsroutinen, Rollengefüge und Rechtsordnungen eine soziale Tatsache sind, sondern auch unter bestimmten Bedingungen verteilten Handelns als soziale Akteure angesehen werden können, denen Handlungen zugerechnet werden - ähnlich wie bei kollektiven oder korporativen Akteuren oder sozialen Systemen, die ja auch nicht nur aus einem handelnden Körper oder einem bewussten Individuum bestehen. (ICD2)
%C DEU
%C Berlin
%G de
%9 Arbeitspapier
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info